#Nord­schleife

Sie wird geliebt, verehrt, zuweilen aber auch gefürchtet: die Nordschleife des Nürburgrings. Keine andere Rennstrecke hat ein solches Suchtpotenzial und keine verlangt mehr von Mensch und Maschine. Die über 20 Kilometer lange Berg-und-Tal-Bahn gilt als die anspruchsvollste und härteste Rennstrecke der Welt – ihren legendären Ruf genießt sie also keineswegs umsonst.

Die Nordschleife auf dem Motorrad schnell und sicher zu umrunden ist laut derer, die das schon einmal gemacht haben, mit das Schönste und Aufregendste, was man sich auf zwei Rädern vorstellen kann. Allerdings ist die Nordschleife keine Prüfung, die man sich einfach aus dem Ärmel schütteln kann. Sie verlangt Routine, Übung und auch ein Stück weit Demut.

Davon wissen viele Tausend Motorradfahrer*innen ein Lied zu singen, nämlich all jene, die bereits in den Genuss des von der Zeitschrift MOTORRAD bereits Anfang der Achtziger ins Leben gerufenen Perfektionstrainings gekommen sind.

Nicht umsonst hat das vom MOTORRAD action team durchgeführte Nordschleifen-Training Kultstatus erreicht. Dank eines seit vielen Jahren fest etablierten Instruktorenkreises gilt es in der Szene überdies als die Mutter aller Rennstrecken-Trainings.

Die Prüfung am Ring ist aber keineswegs nur versierten Ring-Kennern vorbehalten: Motorraderfahrende Ein- und Aufsteiger haben gleichfalls die Chance, sich dem Wesen des Rings unter gewissenhafter Anleitung langsam, aber sicher zu nähern – in Gruppen von jeweils maximal sechs Teilnehmer*innen. Die reine Fahrzeit während der beiden Tage beträgt etwa acht Stunden, in denen – je nach Durchschnittstempo – zwischen 700 und 1.000 Ring-Kilometer absolviert werden. Für die Einsteiger- beziehungsweise Aufsteiger-Gruppen sind Motorräder mit einer Mindestleistung von 48 PS vorgeschrieben; Kenner und Könner fahren Motorräder mit mindestens 80 PS. Eine von Kopf bis Fuß reichende, moderne Schutzkleidung ist hier natürlich ebenso selbstverständlich wie straßenzugelassene Reifen mit ausreichender Profiltiefe. Beifahrer*innen sind bei diesem anspruchsvollen Training allerdings nicht erlaubt.